Serbien.Makedonien --unser Land unser stolz!!
  Geschichte Altertum (ca. 1400 v. Chr - 395 n. Chr)
 

Die Frage, wie „griechisch“ die antiken Makedonen waren, ist auch heute nicht ohne politische Brisanz. Das Gebiet war bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Nach der griechischen Auffassung sollen die Makedonen mit den Nordwestgriechen um 1200 v. Chr. in dieses Gebiet eingewandert sein. Einige antike Historiker beschreiben die Makedonen als eine Mischbevölkerung aus Phrygern, Thrakern und Illyrern, die nicht als ein griechischer Stamm eingewandert sein sollen, doch die meisten heutigen Forscher sehen die Makedonen als griechischen Stamm an, der sich allerdings aufgrund enger Kontakte zu Thrakern und Illyrern stark von den übrigen Griechen unterschieden habe.

Philipp II., König Makedoniens
Philipp II., König Makedoniens
Das Makedonische Reich unter Philipp II.
Das Makedonische Reich unter Philipp II.

Über ihre Sprache gibt es bis heute unterschiedliche Auffassungen, zumal die Quellenlage eher dürftig ist. Nach Auffassung des Linguisten Otto Hoffmann (Die Makedonen, 1906) ergibt sich aus dem Namenmaterial, insbesondere den Personennamen, aber auch den Orts- und Monatsnamen, dass die makedonische Sprache bzw. der makedonische Dialekt ein griechischer Dialekt war. Diese Auffassung vertreten auch einige führende Sprach- und Geschichtswissenschaftler unserer Zeit (Dr. Ivo Hajnal/Hermann Bengtson, N. G. Hammond). Andere Sprachwissenschaftler sind der Meinung, das Makedonische sei eine mit dem Griechischen verwandte Einzelsprache.

Am ehesten wird man die Makedonen vor Alexander I. daher vielleicht als „Proto-Griechen“ bezeichnen können.

In der Antike gab es keinen einheitlichen Staat Griechenland, sondern die durch gemeinsame Kultur, Religion und Sprache verbundene Gemeinschaft der griechischen Klein- und Stadtstaaten. Von besonderer Bedeutung war die Teilnahme der Makedonen bei den Olympischen Spielen und den eleusinischen Mysterien spätestens ab den ersten überregionalen Olympischen Spielen nach den peloponnesischen Kriegen 408 v. Chr., wo der makedonische König Archelaos Sieger im Viergespann wurde. Viele antike Griechen, insbesondere die Athener, erkannten die Makedonen zumindest zeitweise nicht als Griechen an und bezeichneten sie zuweilen auch als „Barbaren“. Als Barbaren wurden zwischen 1.700 bis 800 v. Chr. Nicht-Griechen bzw. nicht griechischsprechende Völker bezeichnet; dieser Zeitraum entspricht allerdings nicht dem Zeitraum der Konflikte zwischen Athen und dem Königreich Makedonien (ca. 431 v. Chr., Beginn des Peloponnesischen Krieges mit Auseinandersetzungen im heutigen griechischen Teil Makedoniens, bis 338 v. Chr., der Niederlage Athens gegen das Königreich Makedonien in der Schlacht von Chaironeia).

Reiterstandbild Alexander des Großen in Thessaloniki.
Reiterstandbild Alexander des Großen in Thessaloniki.

Den Grundstein zur Großmachtstellung legte König Archelaos (413 v. Chr. bis 399 v. Chr.). Unter seiner Herrschaft zog es viele griechische Gelehrte und Künstler an seinen Hof. Ein weiterer König war Perdikkas II., ein Zeitgenosse des Thrakerkönigs Sitalkes. Zur führenden Macht im antiken Griechenland wurde Makedonien binnen weniger Jahre jedoch erst ab 356 v. Chr. durch König Philipp II.. Er konnte Ober- und Niedermakedonien erstmalig fest miteinander verbinden, organisierte das Heer neu und begann, den makedonischen Einflussbereich durch Eroberungen und Unterwerfungen auszuweiten. Die Ausweitung des makedonischen Herrschaftsbereichs unter Philipp II. brachte das Königreich Makedonien in einen Konflikt mit Athen, welches seine Interessen in Makedonien (Erzbergbau am Pangeo-Gebirge, Siedlungen und Handelsstützpunkte auf der Chalkidiki) gefährdet sah. Erschwerend kam hinzu, dass die Vorgänger von Philipp II. im Peloponnesischen Krieg von 431 v. Chr. bis 404 v. Chr. mit dem athenischen Kriegsgegner Sparta teilweise koaliert hatten. Das Königreich Makedonien war allerdings nicht unumstrittener Herrscher in Makedonien. Der Chalkidikische Bund, ein Städtebund unter der Führung der Stadt Olynthos konnte Anteile von Makedonien (Anthemoundas-Tal am Thermaischen Golf und Mygdonia für sich einnehmen und bedrohte zeitweilig sogar Pella (Makedonien), ohne dieses allerdings belagern oder angreifen zu können. Philipp II. führte aufgrund dieser Interessenkonflikte eine vorsichtige und taktierende Außenpolitik mit zum Teil wechselnden Bündnissen, welche im Endeffekt ihm eine Konsolidierung und nachfolgend Ausdehnung seines Machtbereichs erlaubten. Der Konflikt mit Athen wurde mit der Einnahme von Amphipolis östlich des erzführenden Pangeon-Gebirges durch makedonische Truppen unter Philipp II. mehr als offensichtlich. Die Versuche Athens, vor allem des Politikers (Demagogen) Demosthenes im Konflikt des zweiten Olynthischen Kriegs 350 bis 348 v. Chr. zugunsten von Makedoniens Gegner, dem Chalkidikischen Bund unter der Führung Olynthos einzugreifen, waren unzureichend und zu spät. Philipp II. zerstörte 348 v. Chr. Olynthos, löste den chalkidikischen Bund auf und hatte hiernach „den Rücken für eine Auseinandersetzung mit den griechischen Stadtstaaten frei.“

Wiederum eröffnete Philipp II. nicht direkt einen Feldzug gegen die griechischen Stadtstaaten, sondern verschaffte sich mit seinem Eingreifen in den dritten heiligen Krieg der delphischen Amphyktionie, einem religiösen Bund der griechischen Stadtstaaten, Respekt und Anerkennung sowie einen Sitz im Rat der Amphyktionie. Trotz dieser Integration als „Grieche“ (im Gegensatz zum bereits vorbeschriebenen Antagonismus gegen die Makedonier mit der Bezeichnung Barbaren) blieben die Spannungen zwischen Philipp II. und Athen sowie den anderen griechischen Stadtstaaten mit teilweise Ausnahme von Theben nicht entschärft. Unter athenischer Führung erhoben sich die griechischen Stadtstaaten gegen die drohende makedonische Hegemonie über das gesamte Gebiet von Griechenland, wurden jedoch 338 v. Chr. in der Schlacht von Chaironeia von den Makedonen unter der Führung Philipp II. und seines Sohnes Alexander besiegt.

Der Feldzug Alexanders
Der Feldzug Alexanders

Der Makedonenkönig vereinte nun die zersplitterten und meist zerstrittenen griechischen Stadtstaaten im Korinthischen Bund auf der Basis eines Allgemeinen Friedens und schuf damit erstmals in der Geschichte ein geeintes Griechenland, nur mit Ausnahme Spartas und der griechischen Kolonien im westlichen Mittelmeer. Ungeachtet dieser Einigung schrieb der Korinthische Bund die Heeresfolge der griechischen Stadtstaaten gegenüber Philip II. und dem Königreich Makedonien fest, was zugleich Sinnbild der makedonischen Hegemonie über die griechischen Stadtstaaten war. An der damaligen makedonischen Nordgrenze eroberte Philipp II. die Landschaft Lynkestis (entspricht der Region um die Prespaseen).

Als seit spätestens 338 v. Chr. politisch dominante Macht in ganz Griechenland prägten die Makedonen dann die Bezeichnung Makedonien zunächst für die sich bildende staatliche Struktur. Als Bezeichnung der Landschaft blieb auch Epeiros (griech. für Festland) geläufig. Staatsform war die Monarchie. Der König wurde von der Heeresversammlung gewählt. Ausschlaggebend für die makedonischen (militärischen) Erfolge waren vor allem die Heeresreform Philipp II. mit der Einführung der makedonischen Phalanx-Technik sowie der Sarissa.

Unter Philipps Sohn Alexander dem Großen erreichte Makedonien den Höhepunkt seiner Macht und seine größte Ausdehnung. Unter dem Vorwand eines „Rachefeldzugs“ für den Persereinfall in Griechenland 170 Jahre zuvor, führte er 334 v. Chr. ein gesamtgriechisches Heer nach Kleinasien und besiegte in drei Schlachten – am Granikos, bei Issos und Gaugamela – die Perser vernichtend. Er eroberte nacheinander Ägypten und das Persische Kernland und dehnte sein Reich bis zum Hindukusch und zum Indus aus. Damit schuf er die Voraussetzung für die Hellenisierung ganz Vorderasiens. Nach Alexanders Tod im Jahr 323 v. Chr. in Babylon zerfiel das Großreich unter den Kämpfen seiner Nachfolger, der Diadochen. Aus dem Alexanderreich ging in Vorderasien die Herrschaft der Seleukiden hervor und in Ägypten die der Ptolemäer. Die makedonische Dynastie sollte das Land am Nil 300 Jahre regieren, bis zum Tod Königin Kleopatras 30 v. Chr.

Römische Provinzen
Römische Provinzen

Das Königreich Makedonien selbst verlor dagegen immer weiter an Bedeutung. Sein Machtbereich schrumpfte infolge dreier Makedonisch-Römischer Kriege immer mehr zusammen. 168 v. Chr. erzwang Rom das Ende des makedonischen Königtums und die Aufteilung des Landes in vier selbständige Gebiete. Diese wiederum wurden 20 Jahre später als Provinz Macedonia ins Römische Reich eingegliedert, das nun auch im östlichen Mittelmeerraum zur führenden Macht aufgestiegen war. Mit der Reichsteilung 395 n. Chr. fiel das Land an das Oströmische Reich, das kulturell und sprachlich griechisch geprägt war.

 
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